Tomás Maglione

THIRST

 

Eröffnung: 14. Januar 2023, 18 Uhr

Ausstellungsdauer: 14. Januar bis 25. Februar 2023

Künstlergespräch: 18. Februar 2023, 14 Uhr

 

 

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Tomás Maglione (* 1985, Buenos Aires) ist Künstler und Filmemacher und studiert derzeit an der Städelschule in Frankfurt. In seiner Ausstellung zeigt er die Videoinstallation THIRST.

Am Stadtrand von Frankfurt gibt es einen Ort, an dem ICE-Züge mit einer Geschwindigkeit von 200 km/h den Bahnsteig passieren. Die von der Oberfläche des Zuges erzeugte Reflexion zeigt eine Serie von Porträts wartender Menschen. Beide, die Subjekte und der Kameramann befinden sich außerhalb des Zugs und nehmen ihn nur als Spiegel oder als abstrakten Fluss wahr, der uns seine Hauptfunktion verweigert: in kurzer Zeit von einem Ort zum anderen zu reisen. Dies bringt gewisse Spannungen ins Spiel zwischen Mobilität als Lust oder Unterdrückung, der unterschiedlichen Zeitlichkeit zwischen Stadt und Peripherie und dem Blickwinkel der Kamera als politische Geste.

 

 


Christoph Kern

METAMORPH

 

Eröffnung & Künstlergespäch: 04. März 2023, 18 Uhr

Dauer der Ausstellung: 04.03 – 15.04.2023

Einführung: Prof. Dr. Ansgar Schnurr

 

 

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METAMORPH | Der Kubus gehört zur Familie der platonischen Körper, die seit dem Altertum aufgrund ihrer symmetrischen Form faszinieren. Christoph Kern (* 1960, lebt in Berlin) widmet sich seinen immer gleichen modularen Bildkörpern seit Jahrzehnten mit obsessiver Kraft. 

Er wirft sie in die Weite der Bildfläche und lässt sie dann in der imaginären Tiefe des Bildraumes zum Halten kommen. Sie mutieren dabei, durchdringen sich, wandern. Die Metamorphosen des Kubus sind bei Kern sowohl das Ergebnis kalkulierten Zufalls als auch das Resultat rationaler Planung. Die Grundpläne und Choreografien der Kubusvariationen konstruiert Kern in 3D-Programmen. Die Ausstellung zeigt installativ in Zeichnungen, Papierarbeiten und Animationen die Verwandlungen des Kubus in all seiner Diversität.

 

 


Gunilla Jähnichen

Taumel

 

Eröffnung: 22. April 2023, 18 Uhr 

Dauer der Ausstellung: 22. April – 03. Juni 2023

Einführung: Andreas Walther
 

Künstlerinnengespräch am 03. Juni 2023, 14 Uhr 

Zur Ausstellung erscheint eine Edition.


 

 

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In ihrer Arbeit beschäftigt sich Gunilla Jähnichen (* 1972, lebt und arbeitet in Berlin) mit Möglichkeitsformen der Darstellung menschlicher Emotionen, die sich als Variationen von Mimik und Gestik auf elementarer Kommunikationsebene spiegeln. Die Bildsprache bewegt sich dabei im Grenzbereich zwischen Figuration und Formauflösung. In Gießen zeigt die Künstlerin zum ersten Mal Collagen. Diese für ihre Arbeit neue Technik verstärkt die Loslösung und schafft eine neue Dimension im Wechselspiel zwischen Abstraktion und Gegenständlichem, Zweidimensionalem und Skulptur.

Im Zentrum stehen Figuren. Sie treten aus dem Informellen der puren Farbe konsequent heraus, bleiben manchmal schemenhaft und oft verkürzt auf Wesenszüge. Sie scheinen die komplexen Gefühlswelten in sich zu vereinen und lassen einen farbintensiven Taumel der Gefühle entstehen.

www.gunillajaehnichen.de


 

 


EN GARDE Vol. 4

Helena Steffes

»Tension«

Eröffnung: 01.07.2023, 18 Uhr

01.07.–29.07.2023 

  

 

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Nach drei erfolgreichen Ausstellungen von Absolvent*innen der Justus-Liebig-Universität Gießen aus den Bereichen Kunstpädagogik oder Angewandte Theaterwissenschaften geht EN GARDE in die nächste Runde. Die Räumlichkeiten des Kunstvereins werden dabei zur Plattform für junge angehende Künstler*innen.

In diesem Jahr zeigt Helena Steffes ihre Arbeit »Tension«. 
Helena Steffes, geboren 1999 in der Vulkaneifel, lebt seit 2019 in Gießen und studiert an der JLU Kunst und Chemie auf Gymnasiallehramt. In ihrer Arbeit beschäftigt sie sich mit der Wahrnehmung und Erweiterung von Raum und kombiniert dazu klassisch im Bau verwendete Materialien mit medialer Kunst. Ihre in den Neuen Kunstverein angepasste raumgreifende Arbeit »Tension« zeigt schwarze Latexwucherungen, aus denen glatte, korallenartige Strukturen hervortreten, die durch Zurrgurte wie mit Spannung aus dem Boden gezogen erscheinen. Damit erweitert sie die Wahrnehmung des Raumes hin zum Blick auf eine imaginäre, hinter dem sichtbaren Raum liegende, verborgene Dimension.
 

 

Marta Vovk

 

If you wanna be my lover, you gotta send heavy weapons to Ukraine


 

Eröffnung: 05. August 2023, 18 Uhr

Dauer der Ausstellung: 05. August – 16. September 2023

Einführung: Dirk Zschocke

Künstler*ingespräch: 16. September 2023, 14 Uhr

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In ihren Malereien und Installationen arbeitet Marta Vovk vorwiegend mit Acrylfarbe und Bootslack auf Baumwollstoffen und ausgesägten Holzobjekten. Neben malerischen Flächen, die neben- und übereinander gelegt werden, gestaltet sie grafische Elemente mit Lack- und Buntstiften teils in der Anmutung von plakativen Abziehstickern, teils wie kindliche Kritzeleien.

Inhaltlich bewegt sich ihre künstlerische Arbeit zwischen autobiografischen Versatzstücken und trivialkulturellen Referenzen mit gesellschaftspolitischem Touch. Popkulturelle Elemente sowie existenzielle Fragen des modernen, überforderten Ichs gehen Hand in Hand. Es entsteht ein assoziatives Wechselspiel zwischen Banalität und Bedeutungsschwere, Selbstinszenierung und Sorgen, infantiler Netzkultur und Major Depression.

www.martavovk.com

 

Text von Anna Meinecke:

Krieg: schlecht. Frieden: gut. Welch wohlig Gefühl umarmt die als polarisiert verschriene Gesellschaft, sind sich einmal alle einig.

Gemeinsam für den Frieden ersitzen wir uns den ersehnten Platz auf der richtigen Seite der Geschichte, nennen es Aufstand – faktisch irgendwie teillegitimiert ob der fehlenden Bestuhlung. Und so geht auch der besorgte Bürger endlich auf in zur Bewegung erklärten Tausenden, denen ein gemütliches Dahinschaukeln im Minimalkonsens als moralischer Verdienst zu gelten scheint. 

Eineinhalb Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine blickt Marta Vovk auf die Deutschen: entgeistert, ermattet, amüsiert und streitlustig. Der Kern ihrer politischen Identität erodiert in Anbetracht der Umstände. Sie wünscht sich konkrete Unterstützung für die Ukraine, während linke Vordenkerinnen ihre Sicherheit hierzulande mit Warnungen vor dem Dritten Weltkrieg zu zementieren suchen und die linke Instagram-Bubble mit den Werkzeugen US-amerikanisch geprägter Rassismustheorie antislawische Rassismen umkreist.

>>> vollständiger Text (PDF)

 

 


Laila Zaidi Touis

Dinner with the Stranger

(2023-ongoing)

Fieldwork


 

Eröffung: 23. September 2023, 18 Uhr

Einführung: Dirk Zschocke

Ausstellungsdauer: 23.09.–05.11.2023 

Küstleringespräch: Freitag, 06.10.2023, 19 Uhr

Finissage: 05.11.2023, 14–18 Uhr

 

 

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Laila Zaidi Touis (* 1990 in Barcelona; lebt und arbeitet in Frankfurt am Main und Berlin) sucht neue Wege Kunst zu machen, befreit von den Zwängen eines bestimmten Mediums. Aus der Mediumlosigkeit wird die Welt selbst zur Bühne, wo häufig offene partizipatorische Experimente durchgeführt werden. 

Biografien und das, was Individuen ausmacht, werden erforscht. Sie interessiert sich für den Anderen, den Fremden, für den Zufall als Material, was Menschen machen, wenn niemand zuschaut, ihre innige Welt. In ihrer Arbeit findet man Begegnungen, Ereignisse, Spuren aus echten Leben und fremde Intimitäten. Dieses Interesse an der Menschennatur ist geprägt durch ihren persönlichen Hintergrund als Ärztin, den Lauf der Zeit und Stille.

In der noch laufenden Arbeit, Dinner with the Stranger, schaltet die Künstlerin Laila Zaidi Touis eine Anzeige, in der sie sich als Gast bei Fremden anbietet, die sie zu einem Abendessen einladen möchten. Das Abendessen findet immer bei den Gastgebern zu Hause statt und ist deren Lieblingsspeise. Jede Einladung wird mit einem Foto dokumentiert, das den Gastgeber hinter dem gedeckten Tisch zeigt. Die Ausstellung gibt einen Einblick in die Erfahrungen, die die Künstlerin bisher gesammelt hat, und stellt im Mittelpunkt die daraus entstandene Fotoserie.

 

 


Emre Meydan

 

Eröffung: 02. Dezember 2023, 18 Uhr

Ausstellungsdauer: 02.12.2023–13.01.2024 

Artist Talk: 13.01.2024, 15 Uhr

 

 

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Emre Meydan (*1982) hat Malerei an der Dokuz Eylül Universität in Izmir und der Hochschule für Bildende Künste in Bremen studiert und dort 2015 als Meisterschüler abgeschlossen. Seit einigen Jahren arbeitet er ausschließlich Code-basiert. Er entwirft Computerprogramme, mit denen er Bilder und Animationen generiert. Dabei werden einige Parameter dem Zufall überlassen, so dass jedes erneute Laufen eines Programms ein neues Unikat generiert. Manche dieser Arbeiten sind für den digitalen Raum konzipiert, andere werden in physikalische Zeichnungen umgewandelt: Dafür verwendet Meydan einen Zeichenplotter, der die generierten Bilder mit einem Füllfederhalter und Tinte auf Papier zeichnet.

Im Neuen Kunstverein Gießen zeigt er eine Wandinstallation von Plotter-Zeichnungen aus der Serie “clp”. In dieser sucht er nach Möglichkeiten, subtile Übergänge von Licht und Schatten durch die markanten Linien der Zeichenfeder zu visualisieren.