INTERMEZZO #7 >>> "10 pm Lincoln Boulevard" von Jürgen Heiter
Am Freitag, den 1. Februar 2013, zeigen wir im Rahmen unserer INTERMEZZO-Reihe in Kooperation mit der Kümmerei in deren Räumen als Vorpremiere zur kommenden Uraufführung in Köln und in Anwesenheit des Regisseurs den Film:
"10 pm Lincoln Boulevard" von Jürgen Heiter
Spielfilm, 86 Minuten Farbe, OmdU, Deutschland 2012
Veranstaltungsort ist: neun10räume, Molkestraße 11, Gießen,
Beginn ist 19.30 Uhr, der Eintritt ist kostenfrei
Wir freuen uns auf diese besondere Gelegenheit und den Besuch des Regisseurs!
Der Film ist die zweite Zusammenarbeit Jürgen Heiters mit dem US-amerikanischen Künstler Raymond Pettibon, mit dem
auch Udo Kier, die Künstlerin Cony Theis und der Frankfurter Musiker Oliver Augst am Film mitwirken.
Jürgen Heiter schreibt zu seiner Arbeit:
"Gedreht nach der Devise: Es gibt doch einen Unterschied zwischen dem Dokumentarischen und der Fiktion: Nämlich den, keinen Unterschied mehr zu machen. Kein Künstlerporträt. Kein Film über Raymond Pettibon.
Zu sehen ist der künstlerische Prozess - als Performance: Pettibon ist im Film zeitweise blind, zeitweise Baseballspieler und, gegen Ende des Films, klassischer Hollywoodregisseur mit Pistole, Augenklappe und Tennisschläger, den Schauspieler Udo Kier in seinem Atelier in Venice inszenierend."
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Jürgen Heiter, *1953, Regisseur und Autor, lebt in Köln.
www.juergen-heiter.de/
Pressestimmen zur Arbeit Jürgen Heiters:
"Wer diesen enzyklopädischen Film über den Kunstbetrieb sieht, wird sich fragen, warum nicht jeder Dokumentarfilm in dieser Freiheit entsteht. Und dabei zu einer derartigen reflektorischen Tiefe führt. Wer sich für Kunst interessiert, der sollte sich erst recht nicht mit weniger zufrieden geben. In der Geschichte des Künstlerfilms gibt es - abgesehen vom amerikanischen Klassiker Painters Painting von Emile de Antonio - wenig Vergleichbares. Der Photograph wird in ihr immer einen Ehrenplatz einnehmen."
Daniel Kothenschulte, Frankfurter Rundschau zu Jürgen Heiters Film "Der Photograph" (2006)
"Letztlich gilt für Jürgen Heiters Filme auch Adornos Diktum über den Essay: Ihr Inneres Wesen ist ketzerisch, sie sind provokant, herausfordernd gegenüber den Sehgewohnheiten, die durch das Kino geprägt sind, die oberflächliche Illusion die sich als Realität ausgibt. Die Filme Jürgen Heiters weisen ständig auf ihren Status des Künstlichen hin, sperren den Zuschauer nicht in eine Illusion ein wie in ein Einmachglas und begrenzen sein Denken nicht auf diesen kleinen Raum.
Mit jeder neuen Sequenz, jedem Element nimmt Heiter einen Anlauf gegen das Kino, einen Anlauf hin zu den tieferen Schichten der Realität."
Thomas Böhm, ehem. Direktor des Literaturhauses Köln
"Filmemacher Jürgen Heiter, seine Querköpfigkeit, seine freien Formen zwischen Spiel-, Dokumentar-, und Essayfilm, seine wunderbar präsenten Akteure, seine selbstbewußte Modernität [...]"
Olaf Möller, Filmkritiker für das Magazin "Film Comment", USA
Textzitate aus "10 pm Lincoln Boulevard":
“It is the image that explores the material.
The film that explores… what the fuck.
If I’d known who God motherfucking was,
Samuel motherfucking Beckett said,
I would have shown you.
I would have shot him.”
“Es ist das Bild, das das Material erforscht.
Der Film erforscht... was zur Hölle.
Wenn ich gewusst hätte, wer Gott verdammt noch mal war,
sagte motherfucking Samuel Beckett, hätte ich ihn Dir gezeigt.
Ich hätte ihn erschossen/gefilmt.“
“If darkness exists, will music ever exist still?
Yes, my son, there will be the music of darkness.”
“Wenn es die Finsternis gibt, wird es dann noch Musik geben?
Ja, mein Sohn, es wird die Musik der Finsternis sein.“
“It’s the easiest motherfucking thing in the world to see.
Sehen ist die motherfucking einfachste Sache der Welt.“
10 pm Lincoln Boulevard Spielfilm, 86 Minuten Farbe, OmdU, Deutschland 2012
Mit Raymond Pettibon, Oliver Augst, Udo Kier, Cony Theis,
Jürgen Heiter, Andreas Walther, Heather Harmon
und den Hunden Little B und Lulu.
Regie: Jürgen Heiter, Buch: Jürgen Heiter und Raymond Pettibon,
Künstlerische Mitarbeit: Cony Theis, Musik: Oliver Augst und Raymond Pettibon,
Postproduktion: Andreas Walther
Eine Koproduktion von Heiter Filmproduktion mit WDR-3sat,
gefördert von der Hessischen Filmförderung.
Informationen zu "10 pm Lincoln Bouevard" und zu weiteren Filmen von Jürgen Heiter unter www.juergen-heiter.de/