Yevnusha
Temple of Love
Eröffnung: 24. Mai 2025, 18 Uhr
Einführung: Lena Fries
Dauer der Ausstellung: 24. Mai – 12. Juli 2025
Artist Talk: 7. Juni 2025, 16 Uhr
Vom 24.05. bis 12.07.2025 zeigt der Neue Kunstverein Gießen die Ausstellung ‘Temple of Love’ von Yevnusha – einer Kollaboration zwischen der ukrainischen Künstlerin Planeta (Yevgeniya) und dem indischen Künstler Bunu. Der Ausstellungsraum soll durch das Drapieren verschiedener Textilien in eine atmosphärische Rauminstallation verwandelt werden.
Zentrales Element der Ausstellung ist ein großflächiger Textilteppich, gefertigt aus sorgfältig ausgewählten Second-Hand-Materialien wie beispielsweise Saris, in die Gedichte eingearbeitet sind. Diese reflektieren persönliche Erfahrungen der Künstler*innen und thematisieren Liebe und Verbundenheit. Ergänzt wird diese Arbeit durch ein weiteres Textilwerk, das sich über die Decke des Raumes erstreckt. Gemeinsam mit Vintage-Stoffen, die an den Fenstern drapiert werden, entsteht ein immersiver Textil-Raum.
Durch die Verbindung traditioneller Stickereien mit den charakteristischen Textilien des Projekts entsteht eine künstlerische Synthese, die den Dialog zwischen verschiedenen kulturellen Ausdrucksformen betont. Die Künstler*innen legen dabei großen Wert auf einen respektvollen Umgang mit den verwendeten Materialien und Techniken und beziehen sich dabei bewusst auf deren historische und kulturelle Kontexte.
Biographie
Hinter Yevnusha stehen die beiden Künstler*innen Yevgeniya und Bunu, die sich 2024 in einem Vintage-Textilladen in Rajasthan begegneten – ein zufälliger Moment, der ihre gemeinsame kreative Zusammenarbeit begründete. Das Projekt im Neuen Kunstverein Gießen ist ihre erste gemeinsame Ausstellung.
Yevgeniya (*1996 in Kiew, Ukraine) hat an der Academy of Film, Art and Design in Łódź und an der Academy of Photography in Warschau studiert. Sie hat die letzten 12 Jahre in Polen verbracht und leitet das Projekt Atelier Planeta, das sich auf die Wiederverwendung von Vintage- und weggeworfenen Materialien konzentriert. Sie arbeitet mit Textilien, Körpern und Räumen und entwirft Kostüme für Performances und Szenografien. In ihrer künstlerischen Praxis beschäftigt sie sich mit unterschiedlichen rituellen Traditionen und erforscht deren gestalterische Dimensionen.
Bunu (1995 in Rumsu, Indien) wuchs in einem Dorf im Himalaya auf. Er ist Künstler, Landwirt und Yogi, führt Menschen durch die Berge, leitet Wanderungen und vermittelt die Mythologie der Nagas sowie die Geisterwelt des Himalayas. Seine künstlerische Arbeit ist stark von seiner poetischen Praxis geprägt.
Gemeinsam begannen Yevgeniya und Bunu in Indien zu experimentieren – mit Malerei, Poesie, Land Art und Wandmalerei. Ihre tiefe Naturverbundenheit und der Bezug zur Geisterwelt prägen ihre gemeinsame Ausdrucksweise.
François Pisapia
Dauer der Ausstellung: 30.08. – 18.10.2025
François Pisapia (* 1990 in Montréal) ist ein Künstler, der mit Fotografie, Video und Performance arbeitet. Sein kollaborativer und ortsspezifischer Ansatz vereint historische Forschung, Stadtstudien und Fiktion, um die Fantasien und Ideologien herauszuarbeiten, die bestimmten Räumen zugrunde liegen und wie wir in ihnen leben. Seine fortlaufende Auseinandersetzung mit „dem Bunker“, ähnlich der Festung oder dem ummauerten Garten, konzentriert sich auf die Palisaden des Mitteleuropäischen Friedens und Komforts, sowohl im nationalen als auch im intimen Maßstab. Hier tut der Bunker so, als würde er schützen, während er in Wirklichkeit kontrolliert, ausschließt, isoliert und verbirgt. Gleichzeitig ist es dasselbe System, das die Bunkerwände errichtet, das auch eine Fülle von weltzerstörenden Bomben und Ideen hortet und verbreitet.
Sylvain Gelewski
Dauer der Ausstellung: 01.11. – 20.12.2025
Sylvain Gelewski (* 1991, Nyon, CH lebt und arbeitet in Genf). Er arbeitet in einem breiten Spektrum kreativer Praktiken wie das Zusammenfügen von Bildern, Schreiben von Listen, Sammeln von banalen Gegenständen und Zeichnen von Landkarten und Personen. In seinen Performances und Ausstellungen, oft begleitet von Musik, spielt er mit Themen wie Sammeln, Farben, politischen Ereignissen, Neurodivergenz und dem Wert der Arbeit. Malerei ist das zentrale Element seiner Werke. Installationen dienen dabei als Bühnen für Gemälde. Texte reflektieren das Malerdasein, Performer aktivieren die Leinwände. Gelewski experimentiert mit unkonventionellen Materialien und regt zum Spiel mit Farben und Texturen an. Seine Titel hinterfragen mit einem Augenzwinkern vermeintlich verworrene Situationen.